Kein Schlussstrich!

Zum zweiten mal beteiligten sich die Kammerspiele München in Kooperation mit dem Real München e.V. an der bundesweiten Initiative "Kein Schlussstrich!", die vom Licht ins Dunkel e.V. getragen wird.

Kein Schlussstrich!
Auf Initiative von Jonas Zipf, Werkleiter von JenaKultur in enger Zusammenarbeit mit der Kuratorin Ayşe Güleç, den Dramaturgen Tunçay Kulaoğlu und Simon Meienreis sowie dem Soziologen Matthias Quent hat sich 2021 ein Kooperationsnetz von Theatern und Institutionen aus 15 Städten zusammengeschlossen, um gemeinsam das interdisziplinäre Theaterprojekt Kein Schlussstrich! zu realisieren – mit dem Anliegen, die Taten und Hintergründe des NSU künstlerisch zu thematisieren. Beteiligt sind Akteure in den Städten, in denen zehn Bürger:innen von Rassisten ermordet wurden, wie auch jene Städte, in denen die Täter:innen des NSU aufwuchsen, Aufenthalt oder Unterstützung fanden.
Seitdem findet die Kooperation jährlich statt. Mit Inszenierungen, Ausstellungen, Konzerten und musikalischen Interventionen im öffentlichen Raum, Lesungen, Diskussionen, Workshops u.v.m. möchte Kein Schlussstrich! die Perspektiven der Familien der Opfer und (post-)migrantischen Communities in den Fokus der Öffentlichkeit bringen und die Auseinandersetzung mit dem institutionellen und strukturellen Rassismus in unserer Gesellschaft anregen. Auch an die Geschehnisse und Folgen der Anschläge in Halle, Hanau und Kassel, die den Rechtsterrorismus und Rassismus in erschütternder Weise bezeugen, möchte das Projekt erinnern.

In München fanden am zwei Themenabende im Habibi Kiosk der Münchner Kammerspiele statt:

Lyrik-Lesung: Kein Schlussstrich!
Antirassistischer Lyrik- und Musikabend mit Berivan Kaya, Virginia Olivia Obiakor, Sebastian Reier.
Wann: am Mittwoch, den 14.11.2023 um 19.30 Uhr
Ort: Habibi Kiosk der Münchner Kammerspiele in der Maximilianstraße 26-28.
Eintritt frei.

An diesem Abend laden wir euch in den Habibi Kiosk ein, um antirassistischen Gedichten u.a. von May Ayim, Semra Ertan und musikalischen Zeugnissen von Widerstand, Trauer und Wut über rassistische und antisemitische Zustände in Deutschland zu lauschen. Die Gedichte werden vorgetragen von Berivan Kaya und Virginia Olivia Obiakor. Sebastian Reier alias DJ Booty Carrell steht an den Plattenspielern und legt musikalische Begleitung auf.
Im Anschluss an die musikalische Lesung freuen wir uns auf Beisammensein.
Dieser Lyrik- und Musikabend findet zum Themenschwerpunkt/ Projekt Kein Schlussstrich! statt.

Einrichtung: Dîlan Çapan
Kuratorische Mitarbeit: Tuncay Acar


"Dies Das" Folge Nr. 28: Kein Schlussstrich - Gespräch mit Nimet Gökmenoğlu und Zeran Osman
Wann: am Mittwoch, den 15.11.2023 um 20.00 Uhr
Ort: Habibi Kiosk der Münchner Kammerspiele in der Maximilianstraße 26-28.
Eintritt frei.
Es handelt sich um eine Präsenzveranstaltung. Jedoch wird ein Livestream zusätzlich auf dem Instagramprofil der Münchner Kammerspiele übertragen: https://www.instagram.com/muenchner_kammerspiele/.

Programm: Tuncay Acar wird mit der Münchner Stadträtin Nimet Gökmenoğlu und Zeran Osman (Leiterin der Wanderausstellung 'Offener Prozess') über den aktuellen gesellschaftlichen politischen Rechtsruck, die Erinnerungsarbeit zu den rechtsradikalen Anschlägen der letzten Jahre, das Projekt Kein Schlussstrich und über die Ausstellung ‘Der Offene Prozess’ reden.

Nimet Gökmenoğlu
Geboren 1969 in Ankara. Kindheit und Jugend in Ankara, Hannover und Kassel. Studium der Philosophie, Politikwissenschaften und Psychologie in Kassel. Seit 2006 in München. Referentin für Interkulturelle Öffnung beim Bayerischen Jugendring, hier insbesondere zu den Themen Bildung, Migration und Chancengerechtigkeit. Leitung verschiedener Jugendkulturprojekte u.a. bei Donna Mobile. Seit Dezember 2015 Beraterin für Betroffene von Diskriminierung, Rassismus und rechter Gewalt bei BEFORE e.V. sowie Fachfrau bei der Fachinformationsstelle Rechtsextremismus (FIRM) gegen menschenfeindliche Bestrebungen. Im Stadtrat der Landeshauptstadt München seit 2020.

Zeran Osman
Zeran Osman, engagiert sich seit vielen Jahren in Chemnitz für kulturellen Austausch, Vielfalt, Toleranz und Weltoffenheit. So ist sie beispielsweise Mitglied des Bürgerbeirats für Sicherheit, der sich im August 2018 nach den rechtsextremen Ausschreitungen gegründet hat. Außerdem ist sie Leiterin der Wanderausstellung 'Offener Prozess' und Vertreterin des ASA-FF als Vorstand im 'Licht ins Dunkel e.V.'

Tuncay Acar ist Musiker, DJ, Blogger und Kulturaktivist aus München. Er widmet die Gesprächsreihe “Dies Das” Menschen und Themen, die meist am Rande der öffentlichen Wahrnehmung stattfinden. “Dies Das” sendet Impulse und schafft Bewusstsein für die real existierende Vielfalt abseits jedwelcher “Leitkultur”. Der Talk beinhaltet zusätzliche Formate wie Radio, Lectures, Performances, Lesungen, Konzerte, Ausstellungen, Screenings, etc..

Kein Schlussstrich!